Göttinger Sammlung mathematischer Modelle und Instrumente

Winkelmesser mit mehreren Transversalmaßstäben

Modell 904

Winkelmesser mit mehreren Transversalmaßstäben
Rubrik:
L IV 50

Beschreibung

Winkelmesser mit mehreren Transversalmaßstäben

Ergänzungen

Der Winkelmesser mit mehreren Transversalmaßstäben stammt aus dem 19. Jahrhundert, worauf die Gravur „Lewert in Berlin“ (zurückzuführen auf den Instrumentenbauer Carl Friedrich Lewert (1807-1889)) hinweist. Er umfasst gleichzeitig drei Messinstrumente: Links und rechts des großen Quadrates befinden sich Lineale, auf dem großen Quadrat sind sechs Transversalmaßstäbe eingraviert und der Halbkreis lässt das Ablesen von Winkelgraden auf ein halbes Grad genau zu.

Der Halbkreiswinkelmesser hat nochmal fünf Skalen. Ganz Innen lassen sich die Winkelgrade von $10$ bis $180$ gegen den Uhrzeigersinn ablesen, im zweiten Kreis die Grade von $190$ bis $360$ wiederum gegen den Uhrzeigersinn. Auf dem dritten Innenkreis sind wieder $10$ bis $180$ Grad abgetragen, diesmal mit dem Uhrzeigersinn. Auf dem vierten Halbkreis befinden sich die Unterteilungsstriche für die Einzelgrade und ganz außen sind diese Einzelgrade nochmal halbiert, sodass die Größe eines Winkels auf ein halbes Grad genau abgelesen werden kann.

Transversalmaßstäbe wurden früher verwendet, um Abstände von Landkarten ohne Rechnung in die Wirklichkeit zu übertragen. Mit einem Zirkel wird der Abstand auf einer Karte aufgenommen, anschließend wird der Zirkel waagerecht so eingestochen, dass der andere Zirkelarm im Rand liegt. Zuerst wird dann die vertikale Linie abgelesen, dann die schräg-vertikale (transversale) und dann die horizontale, diese Zahlen addieren sich zusammen und geben die Länge der Strecke an.

Text geschrieben von: Aline Weinert

Zum Schaukasten des Modells Kasten Nummer 45

Literatur

Vollrath, H.-J.(2013). Verborgene Ideen, Springer Spektrum, Wiesbaden.